Kannst Du Dich noch an früher erinnern, wie Du als Kind voller Erwartung darauf hingefiebert hast, endlich das 24. Türchen Deines Adventskalenders öffnen zu dürfen?
Ich weiß es noch sehr genau, wie ich jeden Tag mit innerem Beben das große Doppeltor für den 24. Dezember betrachtete in der sicheren Erwartung, hier werde sich etwas ganz Besonderes offenbaren. Dabei hielt mein Kalender weder Schokolade noch anderweitige Geschenke bereit. Es war ein Bildkalender, der mich in einer Spirale jeden Tag zu einem Äpfelchen führte, das sich aufklappen ließ, um ein Bild freizugeben, das sich auf den besonderen Tag im Dezember oder allgemein auf die Adventszeit bezog.
Damals wie heute habe ich einen intensiven Bezug zu der Symbolebene, die ich mit Ehrfurcht aufnahm und sehr genau spürte, wie sich mir hinter dem Bildchen eine ganze Welt eröffnete. Am meisten liebte ich die Tage nach dem 20. 12, dann erschienen Schafe vor blauem Himmel, am 23. Dezember ein einzelnes unter einem wachenden, hütenden Stern.
‚Das bin ich!‘, dachte meine Kinderseele und fühlte sich weniger allein. Aber dann nahte der 24. und mit ihm das Innerste der Spirale.
Das Ankommen, das große Ziel, auf das all die schönen Äpfelchen, die über ihrem aufklappbaren Türchen jeweils eine eigene Kerze trugen, mich hinleiteten, stand hier klar vor Augen. Und auch wenn ich später bereits wusste, was sich hinter dem 24. Türchen verbarg, blieb die Vorfreude immer noch so intensiv und verheißungsvoll und ich freute mich immer wieder, wenn mein Kalender Jahr für Jahr herausgeholt wurde.
Auch als Erwachsene habe ich diese Tradition beibehalten und später unserem Sohn eben diesen Kalender weitergeschenkt. Einige Türchen mussten im Laufe der Jahre ausgebessert werden, aber der Zauber blieb erhalten und trug sich durch alle Zeit hindurch. Ein spiraliger Weg durch den Advent auf den Heiligen Abend zu.
Dieses Jahr habe ich meinen Kalender nicht herausgeholt. Letztes Jahr war mein Herz so voller Trauer, dass ich nichts Festliches schmücken und um mich haben wollte. Heuer dachte ich, über diese Tradition sei ich hinweg. Das war ein Fehler. Ich fühle mich nun etwas unbeheimatet in meinem Ankommen – wo soll ich hin? Was wünsche ich mir, das mich erwarten wird? Welches Tor wird sich vor mir auftun?
Und indem ich mir diese Frage stelle, weitet sie sich gewissermaßen über meinen eigenen Horizont hinaus hin zu Dir, hin zu allen, mit denen ich im Geiste verbunden bin, die mir in meinem Fragen und Denken folgen mögen und sich inspirieren lassen wollen.
In dieser großen Weite frage ich also noch einmal: Vor welchem Tor stehst Du in diesen letzten Tagen des Advents, was soll sich Dir zeigen und was soll sich für Dich öffnen?
Und Vorsicht, hier werden keine allzu schnellen Antworten zugelassen!Natürlich kannst Du völlig zu Recht sagen, dass es das Weihnachtsgeschehen selbst ist, das Dich und uns alle erwartet, die Geburt eines kleinen menschlichen Wesens, das doch zugleich alle Göttlichkeit in sich versammelt. Ja, das stimmt. Aber was bedeutet das ganz konkret für Dich, für Dein Leben? Welches Tor führt für Dich ganz persönlich in dieses Weihnachtsgeschehen hinein, wo und wie lässt Du zu, dass Du selbst weihnachtlich wirst?
Ich will Dir sagen, wie ich es in diesem Jahr empfinde, damit ich Dir einen Anstoß, einen Hinweis, eine Idee herüberreiche, die Dich in Dein eigenes Denken und Empfinden begleitet, einfach, damit es Dir noch klarer und bewusster wird.
Für mich öffnet sich dieses Tor in diesem Jahr in den großen Raum der Veränderung.
Die innere Bereitschaft, Veränderungen zuzulassen, sie willkommen zu heißen und ihrer eigenen Dynamik zu folgen, bringe ich durchaus mit. Doch hier geht es nicht nur um das, was sich in meinem persönlichen Leben im letzten Jahr verändert hat, sondern noch um viel mehr. Es geht um das Wesen der Veränderung selbst.
In der Natur ist alles der Veränderung unterworfen. In zyklischen Phasen erneuert sich alles, stirbt ab, vergeht, um dann wieder neu zu werden. Auch wir Menschen sind Teil der Natur, gleichzeitig aber reicht unsere Selbstbestimmung so weit, dass wir Veränderungen willentlich herbeiführen oder aber auch verhindern können.
Was bedeutet es nun im menschlichen Kontext, Veränderung als Teil des Lebendigen zu verstehen? Wie gelingt es Dir, Veränderung in Deinem Leben zuzulassen, ja sogar einzuladen und bewusst herbei zu führen?
Fürchtest Du Dich vor Veränderungen, wie so viele Menschen, oder bist Du bereit, Dich auf ihre eigene Dynamik einzulassen?
Veränderung beginnt im menschlich-willentlichen Horizont immer damit, dass Du das Bisherige eingehend betrachtest, es reflektierst, Dir wahrhaft zu Bewusstsein kommen lässt und dem auf die Spur kommst, was nicht mehr stimmt. Mag sein, dass Du an bestimmten Gewohnheiten viel zu lange festgehalten hast, einfach, weil sie Dir vertraut sind – obwohl sie Dir schon lange nicht mehr entsprechen. Mag sein, dass Du Dir einfach nicht vorstellen kannst, was an die Stelle dessen treten könnte, was Du bisher praktiziert hast, und Dich deshalb auf das beschränkst, was immer schon zu Deinem Repertoire gehörte. Mag sein, dass Du ängstlich auf das schaust, was sich erneuern und mit anderer Energie füllen dürfte, weil Du denkst, dass Du Dich damit von dem bisher vertrauten Umkreis entfernst. Ja, und das alles trifft auch zu, wenn Veränderungen anstehen. Und doch: trotz all dem ist es wichtig, sich zu verändern, beweglich zu sein und Neues zuzulassen, das Bisherige zu überdenken und aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Warum? Weil das ein Grundgesetz des Lebens ist: Leben entfaltet sich in beweglicher Veränderlichkeit, auch wenn wir manchmal noch so sehr festzuhalten und zu bewahren suchen, was uns ausmacht und uns umgibt.
Umgekehrt zeigt sich, welche Chance sich für uns eröffnet, wenn wir veränderlich und wandelbar bleiben: wir können uns immer weiter entwickeln, immer mehr dorthin gelangen, wo wir eigentlich sein wollen.
Ich weiß nicht, was das genau für Dich zu bedeuten hat. Vielleicht geht es um Freundschaften, die so nicht mehr stimmig sind und Dir einfach nicht mehr gut tun. Vielleicht geht es um eine berufliche Beschäftigung, die Dich in einen Rahmen zwingt, der Dir nicht mehr entspricht. Vielleicht geht es um familiäre Verpflichtungen, die Du selbst seit langem als selbstverständlich empfindest,die Dir aber doch zu viel abverlangen. Vielleicht geht es um eine Liebesbeziehung, die Dich nicht frei gibt in das, was Du eigentlich sein könntest.
All das ist mir im vergangenen Jahr in meinen Beratungen und auch bei mir selbst begegnet.
Wie sehr tut es not, hier zu Veränderungen zu finden und Neues zuzulassen. Und wie schwer ist es manchmal, an genau dieser Stelle den ersten Schritt zu tun.
Womöglich denkst Du jetzt etwas unleidig – denn dieses Thema ist alles andere als bequem und angenehm – was dies alles mit Weihnachten zu tun hat und dass Du doch ein verbrieftes Recht darauf hast, von mir einen kepianischen Weihnachtsbrief zu erhalten?
Nun, genau dies ist es: Weihnachten selbst erzählt von solch tiefgreifenden Veränderungen, die mit einer solchen Intensität in das Leben der Menschen einbrechen, dass alles mit einem Schlag anders wird.
Schau doch mal, welche umwälzenden und grundlegenden Veränderungen sich in der überlieferten Weihnachtsgeschichte Raum schaffen! Was für eine Bewegung geschieht hier, vom Himmel zur Erde, durch alle Dimensionen hindurch, die sowohl alle Erwartungen der Menschen durchkreuzt als auch die scheinbar bis dahin geltenden Grundprinzipien auf den Kopf stellt. Der erwartete König, der Herrscher, mit dem die Welt einen neuen Anfang nehmen soll, erscheint als das Verletzlichste, was es im menschlichen Horizont gibt: als Kind. Und gegen alle Angst, gegen das Gefühl des Unfassbaren, das sich unter Menschen schnell ausbreitet und meist zu sehr panischen Reaktionen führt, spricht der Engel das alles verändernde Wort: ‚Fürchte Dich nicht!‘
Und was wird von diesem Kind, diesem alle Verhältnisse umkehrenden neuen Anfang gesagt? Es bringt Frieden, indem es das uralte Prinzip der Vergeltung außer Kraft setzt und eine neue Regel einsetzt, die besagt, wir könnten einander lieben, weil wir endlich gelernt haben, uns selbst anzunehmen und wertzuschätzen.
Mal ganz ehrlich, wärst Du hier und heute bereit, solche erhellende Veränderung in Deinem Leben wirklich zuzulassen? Und was würde sich ganz konkret ändern, wenn Du in diesem Wissen stündest, das ab jetzt, ab genau jetzt, anderes in Deinem Leben wirksam wäre – nicht mehr die Gesetze des Pragmatismus, der Konkurrenz und Effizienz?
Würdest Du erst einmal vorsichtig abwarten, wie andere darauf reagieren und dann abschätzen, ob Du Dich ihnen anschließen möchtest?
Würdest Du eine Pro/Contra Liste aufstellen und prüfen, ob es wirklich lohnt, eine derart umfassende Änderung vorzunehmen?
Würdest Du den Kopf schütteln und sagen, dazu seist Du nun wirklich zu alt?
Würdest Du sagen, dass Du doch sehr zufrieden mit dem Bisherigen bist, dass Du es schließlich weit gebracht hättest und nicht bereit seist, etwas von dem Erlangten zu riskieren?
Würdest Du darum bangen, Deine Bequemlichkeit und alle wohl verdienten Annehmlichkeiten aufgeben zu müssen?
Oder würdest Du Dich aufmachen, das Nötigste zusammenpacken und zu dem Ort gehen, an dem dies Unerhörte, Neue, Umbrechende, Andere seinen Anfang nimmt, um dabei zu sein, wenn es passiert, um Dich ergreifen und mitreißen zu lassen, damit Du es ja nicht verpasst?
Würdest Du vor Freude jubeln, weil Du spürst, dass hier etwas in Dein Leben tritt, das Du niemals vermutet oder geahnt, aber schon immer ersehnt hast? Wärest Du bereit? Würdest Du Dich einer solch grundlegenden Veränderung anvertrauen können?
Nur, wenn Du in irgendeiner Weise bereit bist, Ja zu sagen, bist Du auch wahrhaft bereit, Weihnachten zu feiern. Und ja, ich meine das genau so radikal, wie es jetzt klingt, weil ich nicht mehr bereit bin, behutsam das Wahre in allzu weiche Verhüllungen zu kleiden.
Jetzt ist es an der Zeit, Entscheidungen zu treffen und in Bewegung zu kommen.
Ich habe es lange nicht so deutlich empfunden, dass es jetzt wirklich not tut, Veränderungen zuzulassen, anzustoßen, zu bewirken, damit endlich ein anderes Bewusstsein in die Welt kommen kann. Wir hatten wahrlich genug Zeit, nun ist es an uns, die Initiative zu ergreifen.
Für mich heißt das, mit aller Entschiedenheit zu klären, wofür ich hier angetreten bin, was durch mich in die Welt kommen soll und genau dafür mit aller Energie einzustehen. Die Zeit der leisen Töne, der versteckten Winke, des zaghaften Räusperns ist vorbei.
Kannst Du Dir vorstellen, dass die Engel in der Weihnachtsnacht überlegt haben, ob sie vielleicht irgend jemandem zu nahe treten, wenn sie aus vollem Halse ihr Gloria anstimmen? Mit Sicherheit nicht! Ihr Sinn und Herz war übervoll, und also drängte es nach draußen.
Und Du? Wo hältst Du Dich noch immer zurück, aus Angst, aufzufallen, nicht konform zu sein, anderen etwas zuzumuten, oder nicht stark genug zu sein?
Glaubst Du, die Hirten hätten mit dem Engel diskutiert, ob ‚Fürchte Dich nicht‘ vielleicht doch etwas zu gewagt und allzu positioniert sein könnte? Mit Sicherheit nicht!
Sie haben vernommen und ins Herz genommen, was sie hörten, und haben diese augenblickliche und alles umwälzende Veränderung ihres Lebens zugelassen!
Also, auf was wartest Du? Es wird Zeit, dass etwas von dieser unglaublichen Weihnachtsenergie auch auf Dein Leben übergeht, damit Du in Bewegung gerätst und Dich endlich aufmachst.
Es ist soweit: Öffne das 24. Türchen und begegne einer unglaublichen Kraft, die Dich verändert, Dich erhellt und Dich zu dem führt, was Dir in Wahrheit entspricht. Genau dies gilt es zu verstehen und zu entdecken, nichts weniger!
Ich habe mich in diesem Jahr auf den Weg gemacht, vieles neu entdeckt, alles Bisherige sehr gründlich überdacht, ganz neu gefühlt, um was es mir eigentlich wirklich geht – und sehr tiefe Veränderungen zugelassen. All das wirst Du spüren, wenn Du zu uns kommst; denn es fließt in alles ein, was ich tue und für die Menschen anbiete, die bereit sind, diesen Weg zu beschreiten.
Das hört sich groß und pathetisch an – und ja, es ist genau so gemeint. Groß und pathetisch, das heißt, voller Leidenschaft, Dynamik und Fülle, und auch ganz konkret, ganz einfach, ganz irdisch und nur für den heutigen Tag gedacht. Beides, in eins, gleichzeitig, ein Sowohl-Als auch.
Und wenn es nun so ist, dass Du nicht ganz genau weißt, wie ich all das meine – so reicht es durchaus, wenn Du eine Resonanz in Dir empfindest, die Dich bis hierher hat weiterlesen lassen. Das gibt Dir den Funken, den nächsten Schritt zu tun – und ich freue mich sehr darauf, Dich genau hier begleiten zu dürfen. Ich bin so froh, von dem weiterzugeben, was mich bis hierher gebracht hat und ich liebe es, zu teilen, was mich zutiefst erfüllt.
Und für hier und heute ist dies: Dir zu sagen, welches Tor mich in diesem Jahr zum wahrhaftigen Weihnachtsgeschehen führt.
Und es ist nicht zu spät: ich werde noch heute nach meinem Kalender suchen, ihn aufhängen und die Äpfeltürchen mit den Schafen öffnen, bis ich dann am 24. das große Doppeltor aufklappen werde. Und wißt Ihr, was mich dort empfangen wird?
Ich weiß es ja schon.
Eine schlichte Krippenszenerie, auf die ein strahlendes, alles erhellendes Licht fällt.
Mir wird sie in diesem Jahr zu einem aufrüttelnden, bewegenden Symbol für das, was sich in meinem Leben verändern darf, damit ich wahrhaft und ohne falsche Zurückhaltung zu dem werde, was ich eigentlich bin. Ich glaube, dass die Hirten und Könige, selbst die anwesenden Tiere genau dies erfahren haben, als sie an der Krippe standen: ein Gefühl, ein Wissen für das, was sie eigentlich sein sollten, für das, wie sie im Ursprung gemeint waren.
Warum sollten wir nicht genau danach suchen und nichts für wichtiger erachten, als genau dies?
Und wenn Du das Gefühl hast, dass Du weitere Schritte in solch befreiende Veränderung mit mir gemeinsam gehen möchtest, wenn Du Dich von meinem Denken erweitern und von meinem Erspüren befeuern lassen möchtest, wenn Du mit mir und unserer magischen Kepía Energie entdecken willst, wie Du wirklich gemeint bist, dann werde ich sehr gerne für Dich da sein. Auch und gerade in diesem Festkreis, der uns alle so sehr dazu aufruft, in die Veränderung zu gelangen, damit wir endlich frei werden. Nichts mehr sollte uns aufhalten.
Und so wünsche ich Dir und all den Menschen, mit denen Du Dich verbunden fühlst, eine frohe, aufrüttelnde, bewegende Weihnachtszeit, voller Energie, voller Aufbruchsmut und voller Bereitschaft, zuzulassen, was alles gelebt und gedacht werden will.
Wir Kepianer grüßen Euch mit all dem, was uns in dieser Zeit bewegt, mit frohen Klängen, nachdenklichen Gedanken, mit großen Gefühlen und zarten Gesten, mit Liebe, Freisinn und innerer Stärke, mit glückvollem Wahrnehmen und dem erstarkenden Hoffen auf die Möglichkeit zur Veränderung!
Wir freuen uns darauf, mit Dir und Euch gemeinsam in ein neues Jahr zu gehen, das uns alle Türen offen hält – wir müssen sie nur durchschreiten.
Wir sind bereit
Andrea & Matthias